Sophie Scholl ist in diesem Schulhaus zur Schule gegangen.
Sophie wurde am 9. Mai 1921 in Forchtenberg bei Öhringen als Tochter des dortigen Bürgermeisters geboren. Sie hatte vier Geschwister.
1928 wurde sie auch in Forchtenberg eingeschult. Im Sommer 1930 zog ihre Familie für zwei Jahre nach Ludwigsburg und Sophie besuchte in dieser Zeit die damalige Mädchenvolksschule am "Schulbückele", die heutige Sophie-Scholl-Schule.
Ihre Familie hatte eine Wohnung am Schillerplatz 7, Ecke Myliusstraße.
Es ist überliefert, dass die Scholl‑Kinder mit ihren Freunden ganz besonders gern in den Favorite‑Gärten spielten, Sophie schon immer besonders gut zeichnen konnte und in Poesiealben die wunderschönsten Bilder hinterlassen hat.
Bereits im Frühjahr 1932 zog die Familie Scholl weiter nach Ulm. Der Vater war von 1945 ‑ 1948 dann Oberbürgermeister dieser Stadt.
Sophie ließ sich, ebenso wie ihr Bruder Hans, der ihr ganz besonders nahe stand, zuerst von den Idealen der Nationalsozialisten begeistern und wurde 1933 Mitglied im "Bund deutscher Mädchen".
Aber 1938 legte sie ihr Amt als Jungmädelführerin nieder, nachdem drei ihrer Geschwister im Herbst 1937 wegen falscher Anschuldigungen von der Gestapo verhaftet worden waren und sogar Wochen im Gefängnis bleiben mussten. Sie begann, sich innerlich vom Nationalsozialismus zu distanzieren.
Nach dem Abitur 1940 begann sie eine Ausbildung als Kindergärtnerin, die sie 1941 mit dem Examen abschloss. Zu dieser Zeit schied sie endgültig aus dem BDM aus.
Eine Mitarbeiterin ihres Vaters zeigte ihn wegen kritischer Aussagen über die Nazis an. Sophie musste miterleben, wie auch ihr Vater ins Gefängnis ging und nach seiner Entlassung Berufsverbot erhielt. Viele schätzen diese Erfahrung als entscheidend für Sophie ein. Sie beschloss, Widerstand zu leisten. Überliefert ist ihr Ausspruch: "Schluss. Jetzt werde ich etwas tun."
An ihrem Geburtstag 1942 begann sie ihr Studium der Biologie und Philosophie in München.
Sie wurde ebenso wie ihr Bruder Hans Mitglied in der Studenten‑Widerstandsgruppe "Weiße Rose", die ihren Protest gegen die Nazi‑Diktatur auf mehreren Flugblättern in Worte fasste und verteilte.
Am 18. Februar 1943 wurden sie und ihr Bruder bei einer solchen Verteilungsaktion in der Münchner Universität entdeckt. Sie wurden von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) verhört und am 22. Februar zum Tode verurteilt. Sie starben noch am gleichen Tag.